High End Hifi im C2

Alles über die Musikanlage und das Navigationssystem im Citroën C2
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Jürgen

Beitrag von Jürgen »

Vielleicht noch ein paar Ergänzungen im Grundsatz und zum Verständnis warum ein 300W RMS Verstärker einen 600W Bass antreiben kann, es aber beim Frontsystem besser ist, ein 50W FS mit 100W RMS zu betreiben.

Fangen wir beim Fronsystem (oder allgemein alles, außer Subwoofer) an:

Wie ich schon geschrieben hatte, gehen die zu 99% dadurch kaputt, daß man ihnen zu wenig Leistung zuführt.
Dies macht sich durch Verzerrungen bemerkbar, bei denen man denkt: Die Lautsprecher sind belastungstechnisch am Ende. Ich kenne diese Vermutung- ich hab auch mal "mit nichts" mit Car-Hifi angefangen ;)
Dies ist eben nicht der Fall.
Die Verzerrung entsteht, weil der Verstärker die abgerufene Leistung (Spannung) nicht mehr liefern kann und ins sog. Clipping geht.

Bei einer normalen Sinuswelle werden in den Spannungsspitzen die "Buckel" im positiven und negativen Bereich einfach "abgeschnitten", es ist also keine reine Sinuswelle mehr, sondern hat eine leichte Rechteckform. Dabei entstehen energiereiche, hochfrequente Verzerrungen- teils im nicht hörbaren Bereich, die durch das harte Abscneiden der Spitzen entstehen.

Das ist das Problem, daß man mit zu wenig Leistung generiert.
Denn das Limit wären nicht die Lautsprecher selbst, sondern es ist die Spannungsliefermöglichkeit der Endstufe! Wenn man einer Endstufe mehr Leistung abfordert als sie liefern kann, kommt es zu o.g. Effekt.
Daher:
Lieber doppelt so viel Leistung zuführen, wie der Lautsprecher vertragen kann, das schon die Lautsprecher und den Verstärker!

Was die Leistung ansich angeht:
Man kann einen Hochtöner, der eine Belastbarkeit von 30W RMS hat, locker mit 5 W zerstören- man muß ihr nur mit einer Frequenz von 100Hz und aufgedrehtem Regler laufen lassen (mechanische Belastbarkeit ist nicht gegeben), oder alternativ ihn ans Autoradio mit 15W RMS Leistung anschließen, voll aufdrehen (Clipping) und schon raucht die Schwingspule ab!
Der gleiche Hochtöner, ab z.B. 3000 oer 4000 Hz laufen gelassen, also Hochpassgefiltert, mit 100W RMS hält das locker aus!


Warum schaut das nun bei Tieftönern/ Subwoofern anders aus?
Diese klingen unter Clipping auch deutlich schlechter, aber sie haben eine wesentlich höhere mechanische Belastbarkeit!
Einen Subwoofer kann man im Prinzip nur durch zu hohe, dauerhafte mechanische Belastbarkeit töten. Trotzdem ist auch hier das Optimum in der doppelten Leistungszufuhr im Vergleich zur Belastbarkeit zu sehen.
Nur:
Wenn man einen Woofer mit 500 W RMS befeuert anstatt mit 1000W würde jeder denke, daß der im zweiten Fall deutlich lauter spielt, als im ersten Fall mit nur 500W. Dem ist leide rnicht so! Der Lautsärkezuwachs im optimalen Fall beträgt bei einer Leistungsverdoppelung nur 3 db!

Daher ist (ich nehme mal das Beispiel von oben aus dem vorhergehenden Post wieder auf) ein 400W Woofer, der mit 500W befeuert wird u.U. nicht lauter als mein 600W Woofer der mit 300W befeuert wird. Das wird sich im optimalen Fall im Bereich von 2-3 db liegen.
Wichtig ist hier eben die Qualität des Verstärkers und ein hoher Dämpfungsfaktor (je höher, je besser!), der Aussagen über die Kontrolle des Verstärkers über den Sub trifft!
Mann kann einen 600W Woofer problemlos mit 50-100W töten, man schickt ihm einfach 10 Hz Töne als Signal und dreht auf.
Wenn ein Vertärker am Ausgang zuviel Gleichstom liefert, kann das ebenso zu Tod des Woofers führen. Das kommt daher, daß ein Woofer, bei dem die Schwingspule nach der Auslenkung wieder eintaucht, im Moment des Eintauchens als "Generator" fungiert und Leistung an den Verstärker abgibt. Kannd er Verstärker das nicht verarbeiten, fürht das zu großen unkontrollierten Membraneauslenkungen und ein Anschlagen und das daraus entstehende Verbiegen der Schwingspule kann das Resultat sein.

Als Fazit kann man sagen, daß man die Belastbarkeit des Lautsprechers immer im Zusammenhang mit der Frequenz zu sehen ist, denn die Auslenkung der Membrane wird zu tiefen Frequenzen exponentiell ansteigen (daher ist ein Subsonic-Filter extrem ratsam, v.a. bei ventilierten Gehäusen! Entlastet den Woofer und den Verstärker!)
Bei geschlossenen Gehäusen bremst die im Gehäuse eingeschlossene Luft die Auslenkung, aber auch hier ist es Ratsam ein Subsonic-Filer einzusetzen!
Und zuletzt:
Eine Lautstärkeverdoppelung (je etwa 10db) benötigt die 10-Fache(!!!) Leistung!

So, ich hoffe, das was nicht allzu trocken, und es hilft manch einem hier, einige Dinge bezgl. "ich hab einen 2500 W Woofer und 1000 W Verstärker", besser zu verstehen!
Watt ist nicht gleich Klang und auch nicht gleich Lautstärke. Sonst wäre es ja für db-Drag Racer viel einfacher! Viel Leistung rein und schon ist es laut. Tja, ein Trugschluß!

Viele Grüße
Jürgen
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Iki
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Beitrag von Iki »

Hallo Jürgen!

Endlich mal einer der das richtige Prinzip verstanden hat ^^

Deine beiden letzten Beiträge sind sehr sehr informativ meiner meinung nach!

Mir hat auch schon damals mal einer den Kopf gewaschen vonwegen der ganzen Watt Protzerei! Vorher auch immer schön drauf geschaut welche Leistung der Subwoofer doch Packen würde dabei reichts im Prinzip schon 2 30er woofer mit jeweils 50 - 100 Watt zu haben die dafür aber nen extrem guten wirkungsgrad haben... deshalb hatte ich damals auch nen Earthquake im Auto, der passt nur leider in keinen C2 der welt :)
Schwarz... Breit... Stark... und längst verkauft ... mein VTS
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raffi
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Beitrag von raffi »

Ich wollte ja hier auch keinen SPL Wettbewerb ausrufen. Dann will ich mal an meinem Beispiel sagen, was mich bewogen hat die Aussage "Also nen 600 Watt Woofer würde ich auch gern mal in nem C2 hören. Mein Traum wäre ja ein Atomic Quantum, ebenfalls 10 Zoll. " zu treffen.
Zuerst einmal habe ich einen Audio System X--ION 10 Plus. Wie bereits geschrieben wäre mein Traumwoofer der Atomic Quantum. Und da dieser ebenfalls mit 600 Watt RMS angeben ist habe ich gedacht, da der Eton ja ebenfalls mit gleichem Wert dasteht, dass ich den gern hören würde.

Das ich mir keinen Ebay Woofer und keine Ebay Amp kaufen sollte auf der utopische Werte draufstehn kaufen sollte ist mir klar. Deshalb war ich ja auch bei nem Fachhändler, bei dem ich beim Einbau dabei sein konnte.
Aber eins ist doch nun aber sicher: Wenn ich dem Woofer mehr Leistung zur Verfügung stelle, dann herrscht mehr Kontrolle.
Zum anderen könnte ich also meinen Traumwoofer (Atomic QT) also auch mit meiner jetzigen Steg an ca. 400 Watt betreiben ohne Angst um eines der beiden Bauteile zu haben?

EDIT: Warum die beiden Woofer? Mein Fachhändler hat mir diese für meinen Musikgeschmack (Techno, Trance, Hardstyle, HandsUp) empfohlen, wobei anstatt des X--IOn auch ein Atomic Energy rein, gab aber Lieferschwierigkeiten...daher der X--ION.

Ach ich bin nur zum Lernen auf der Welt :D
Jürgen

Beitrag von Jürgen »

Mit dem Eton 10-620 Hex in 2- facher Ausführung wurde z.B. der Dominic L. von "Diabolo" Europameister Expert unlimited in Sound Quality.

Dieser Woofer ist das präziseste und klanglich mit das Beste was ich je gehört habe!


Du wirst auch mit deinem Atomic und der Steg keine Probleme haben.
Denn nicht Leistung ist Kontrolle, sondern der Dämpfungsfaktor bestimmt die Kontrolle. Und Steg haben allgemein sehr gute Dämpfungsfaktoren.

Mußt aber bedenken, daß sich der Dämpfungsfaktor halbiert, wenn du einen 2-Kanal Endstufe auf Mono brückst und du etwas Kontrolle verlierst.
sprockshop
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Beitrag von sprockshop »

hallo ich habe vor mir einen verstärker und eine basrolle einzubauen

habe jedoch ein problem habe einen c2 vtr mit original 5 fach cdwechsler drinnen und der herr vom citroen autohaus meint das radio könne man so nicht anschließen per chinch oder adapter hat da jemand ne idee von euch tip,rat ahnung^^

antwort wäre nett
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