ich habe in meinem Archiv noch eine super Beschreibung gefunden um den C2 zu dämmen. Hatte es beim Stöbern im www gefunden und mal sicherheitshalber aufn PC gespeichert. Man weiß ja nie ob man so etwas auch mal machen möchte.
Citroën C2 VTS -- Audio Aus- und Umbau
Wer einen Citroën C2 sein Eigen nennt kennt das Problem der scheppernden Türverkleidungen schon bei mittleren Lautstärkepegeln der (original) Audio-Anlage.
Jeder der sich ernsthaft mit der Aufrüstung der Audio-Anlage in seinem C2 beschäftigt muss hier also Abhilfe schaffen. Das Zauberwort heißt Dämmung.
Nachfolgend beschreibe ich die notwendigen Schritte um die Türverkleidungen vorne bzw. die hinteren Seitenverkleidungen ruhig zu stellen. Wer meinem Beispiel folgen will sollte als erfahrener Bastler minimum zwei Tage konzentrierter Arbeit einplanen. Da insgesamt vier GFK-Formteile erstellt werden müssen setze ich Erfahrung in diesem Bereich voraus. Wer dies noch nie gemacht hat sollte sich hier Hilfe von erfahrenen Freunden holen.
Folgende Materialien habe ich verbaut:
- 3x KFZ Bitumen-Dämmmatten von Würth, 100x50cm, bezogen bei ACR für 10.- Euro das Stück
- rund 1qm Polster-Schaumstoff 3cm dick, vom lokalen Stoffhändler zu 17.- Euro für 2qm
- 2x 500ml Kunststoff-Unterbodenschutz, dauerelastisch, von Holts, bezogen bei ATU zu je 11.- Euro
- rund 1,5qm GFK-Matten inkl. Harz und Härter, Materialkosten maximal 15.- Euro pro Quadratmeter, zu beziehen z.B. bei ACR
Für die Umbau-Aktion wurde darüber hinaus noch jede Menge Universal-Verdünnung, diverse günstige Pinsel, einige Meter breites Krepp-Klebeband, einige Kabelbinder, eine 300ml Dose Scheibenkleber, mehrere Stangen Heißkleber sowie eine vollständig ausgestattete Werkstatt verwendet.
Alle Arbeiten wurden in der Selbsthilfe-Werkstatt Auto Event Shop in Bielefeld, Herforder Str. 109 durchgeführt. An dieser Stelle nochmal ein herzliches DANKE an den Cheffe Benny!!
Fahrertüre ohne Verkleidung
Zuerst müssen die Türverkleidungen vorne runter. Dazu vorsichtig die Zierblende über dem Türgriff entfernen (mit je einer Kunststoffnase links und rechts festgeclippst). Darunter kommen zwei Torx-Schrauben (glaube T35) zum Vorschein. Sind diese Entfernt wird die Türverkleidung nur noch durch insgesamt 8 Plastik-Clipse gehalten, 2 davon am linken und rechten und 4 am unteren Rand.
Wichtig: die Verkleidung ist über den ganzen oberen Rand an der innere Scheibendichtung/Türblech eingehängt. Deshalb mit der Hand vorsichtig am unteren Rand zwischen Verkleidung und Blech gehen und die unteren Clipse heraus drücken. Nun die seitlichen Clipse lösen, dann kann die Verkleidung komplett nach oben hin ausgehängt werden. Geht einer der kleinen Plastikclipse kaputt kann dieser bei Citroën unter der Teilenummer 6991S6 zu 12 Cent das Stück nachgekauft werden.
Unter der Verkleidung kommt eine weiße Schaumfolie zum Vorschein. Die muss nun erstmal komplett runter

Beifahrertüre grob von der Schaumfolie befreit
Ist die Folie erstmal grob entfernt müssen Folien-Reste mühsam von Hand "abgeknibbelt" werden. Leichter geht das mit einem Heißluftföhn und einer Spachtel. Der übrig gebliebene Kleber geht mit Universalverdünnung ab.
Auf dem Bild sind - neben dem runden Loch (165er Eurokorb) für die vorderen Lautsprecher - zwei große Aussparungen im Türblech zu sehen über die die Scheibe mit Fensterheber und das Türschloss montiert wurden. Damit aus der gesamten Türe ein Resonanzraum werden kann müssen diese Löcher natürlich zu gemacht werden!
Abkleben der unteren Türöffnung Beifahrertüre mit Kreppband
Auch Citroën verschließt im Originalzustand die beiden Türöffnungen - und zwar mit Styropor-Formteilen die an der Seitenverkleidung angebracht sind (leider keine Fotos!). Durch den geringen Anpressdruck der Seitenverkleidung an das Türblech sind an den Auflagekanten jedoch böße Vibrationsgeräusche vorprogrammiert.
Wir machen uns auch Formteile um die Löcher zu verschließen. Allerdings aus GFK, nicht aus Styropor.
Vorbereitend dazu werden die Kabel zum Fensterheber und der ZV neu verlegt. Und zwar durch das Loch am Fensterheber-Motor an der Innenseite der Türe entlang (vergleiche dieses und vorheriges Foto).
Danach werden die Öffnungen ringsum sorgfältig mit Kreppband abgeklebt damit anschließend ein GFK-Formteil erstellt werden kann.
Zugeschnittene GFK-Matte, fixiert und bereit zum "Einharzen"
Da die Türöffnungen keine anspruchsvolle Formen darstellen, kann man auf Formvlies verzichten. Man kann das GFK-Formteil also direkt erstellen. Wie man mit Harz, Härter etc. umgeht um GFK-Formen zu erstellen kann ich an dieser Stelle nicht auch noch erklären. Am Besten man holt sich jemanden zur Hilfe der das schon mal gemacht hat

Erste Lage GFK beim trocknen - und meine neuen Frontlautsprecher

Kleiner Tipp am Rande: das Kunstharz aus dem Car-Hifi-Fachhandel (ACR) hat nach meiner Erfahrung eine deutlich längere Verarbeitungszeit als Harz aus dem Baumarkt und war darüber hinaus auch günstiger zu haben. Damit war das Erstellen der Formteile direkt an der Türe wirklich simpel.
Formteil für den unteren Türausschnitt nach dem Zuschnitt der zweiten Lage GFK
Der obere Türausschnitt - penibel vorbereitet fürs Einharzen
Man beachte den Bowdenzug der vom Griff zum Türschloss läuft. Dieser muss an der Aussenseite des Türblechs entlang laufen und sollte möglichst perfekt mit in die GFK-Form integriert werden.
Die fertigen GFK-Formteile bei der Passprobe
Kurz vor der Fertigstellung der Arbeiten an der Beifahrertüre
Nachdem nun die GFK-Formteile erstellt sind wird das äußere Türblech grossflächig mit Bitumen-Matten ruhig gestellt. Sind die Aussparungen in der Türe erst mal verschlossen ist es dafür natürlich zu spät. Vorher also unbedingt nochmal die Funktion der ZV und des Fensterhebers an dieser Türe prüfen und darauf achten, dass die an der Innenseite neu verlegten Kabel bei herunter gelassenem Fenster nicht im Weg sind!
Detailaufnahme der Bitumen-Stücke die das äussere Türblech verstärken
Die neue, verbesserte Beifahrertüre :-)
Eingeklebt wurden die Formteile mit Scheibenkleber. Der hält bombenfest, ist aber zur Not unter Gewalteinwirkung auch wieder ablösbar. Wichtig: den Scheibenkleber ohne Primer verarbeiten, sonst geht dieser so schnell nicht wieder ab!!
Mit Unterbodenschutz "behandelte" Türverkleidung
Die Quelle der bößen Klapper-Geräusche sind die Seitenverkleidungen aus PPA-Kunststoff. Wem Geld egal ist der kauft sich am Besten teures aber wirksames, Gummi-artiges Anti-Noise-Spray oder -Masse aus dem Car-Hifi-Zubehör und versieht die Seitenverkleidung mit einer 2-3mm dicken Schicht davon.
Auf meine vorderen Seitenverkleidungen wurde je eine Dose von o.g. Sprüh-Kunststoff-Unterbodenschutz aufgetragen was auch zu einem sehr guten Resultat geführt hat. Wichtig ist nur, dass der Kunststoff dauerelastisch ist!
Mit Schaumstoff beklebte vordere Türverkleidungen
Um den Türverkleidungen das Klappern vollständig abzugewöhnen wurden diese an den Auflagekanten großflächig mit Schaumstoff beklebt. Das erhöht den Anpressdruck und dämmt zusätzlich das Aussengeräusch das durch die Türe ins Fahrzeug dringt.
Vordere Türverkleidung in der einbaufertigen Ausführung
Wie sich nach nach dem ersten Montageversuch zeigte hatte ich es mit der Menge des verbauten Schaumstoffes übertrieben. Speziell an der oberen Kannte liegt die Türverkleidung schon satt auf, hier ist 3cm dicker Schaumstoff definitiv zu viel des Guten. Das Bild zeigt die abgespeckte Türverkleidung wie ich sie schlussendlich verbaut habe.
Wer es ganz genau machen will nimmt wohl besser 1-2cm dicken Schaumstoff für den oberen Bereich der Türverkleidung und 3cm Schaumstoff für den unteren Teil.
Soweit die vorderen Türen. Wie das ganze montiert aussieht brauche ich euch sicher nicht zu zeigen. Schließlich wurde an der Serien-Optik nichts gedreht. Um die Lautsprecher mit einer Einbautiefe von 62mm unter zu bringen waren übrigens Distanzringe notwendig. Bei der gerne genannten Einbautiefe von 60mm ist in meinen Augen zu wenig Platz zur Scheibe sobald diese herunter gefahren ist. Ich habe mir Distanzringe aus Aluminium anfertigen lassen. Das dabei verwendete 8mm Material gewährt mir nun einen sicheren Abstand zur Scheibe. Distanzringe bis 10mm sollten kein Problem darstellen. Darüber hinaus wird der Abstand zwischen Serien-Laustsprecherabdeckung und Lautsprechersicke zu gering.
Hintere Seitenverkleidungen, demontiert
Die Demontage der hinteren Seitenverkleidungen ist zum Glück sehr simpel. Sie werden nur von einigen wenigen Clips gehalten. Wichtig ist nur vor der Demontage je eine gut sichtbare Kunststoffmutter zu lösen mit der die Verkleidungen an den hinteren Radkästen fixiert sind. Danach kann man die Verkleidung vom Kofferraum aus vorsichtig vom Blech abheben. Schon lösen sich die meisten Clipse, zwei davon direkt unter den hinteren Seitenscheiben. Ein dicker, stabiler und ein kleiner Clips sind jeweils noch an der B-Säule befestigt. Die löst man logischerweise leichter durch die geöffneten vorderen Türen.
Sind beide Verkleidungen ab kann man diese sehr simpel hinter den umgeklappten Rücksitzen verstauen und kommt prima an die hinteren Lautsprecher heran. Wer klein ist und gerne im Kofferraum des C2 herum krabbelt kann sich bei den folgenden Schritten den kompletten Ausbau der hinteren Seitenverkleidungen sparen. Alle anderen lösen besser die vorderen Gurte und fädeln diese durch die hinteren Verkleidungen damit man diese aus dem Auto nehmen kann. Aber vorsicht: unbedingt einen Knoten in den Gurt machen. Wickelt sich dieser nämlich zu weit in den Gurtaufroller ist selbiger reif für den Schrott. Eine nicht gerade billige Angelegenheit...
Mit Bitumen verstärkter Einbauplatz der hinteren Lautsprecher
Da die hinteren Seitenverkleidungen nicht so sehr zum klappern neigen wie die Vorderen und keine GFK-Teile notwendig sind ist der Aufwand für hinten deutlich geringer. Das Blech um die Einbauöffnung wurde wie im Bild zu sehen mit Bitumenstreifen "beruhigt". Auch die hinteren Seitenteile wurden großflächig mit Bitumen überzogen (leider kein Bild!), in etwa in dem Bereich in dem im Bild oben noch das Stoffvlies auf den Seitenteilen zu sehen ist. Die Vliese wurden natürlich vorher entfernt

Damit die hinteren Boxen ebenfalls einen einigermaßen geschlossenen Resonanzraum erhalten wurde der Spalt zwischen hinterem Seitenblech und Kotflügel entlang des grünen Striches im Bild ordentlich mit Schaumstoff zugestopft.
Fertig montierter Lautsprecher hinten links mit Frequenzweiche
Besitzen die hinteren Lautsprecher keinen exakt runden Montagering liegen diese bei der Montage eventuell nicht plan auf. Um dieses Problem zu umgehen wurden diese bei mir einfach mit Scheibenkleber eingeklebt. Das ist ganz bestimmt dicht

Für die Verteilung der Musiksignale habe ich vorn wie hinten auf die vorhandenen Lautsprecherkabel zurück gegriffen. Die an den jeweiligen Enden montierten Spezialstecker wurden abgeschnitten und durch Kabelschuhe ersetzt. Die Hochtöner des original 2-Wege-Systems vorne werden durch einen simplen Kondensator nach unten hin begrenzt, sind ansonsten aber parallel zu den Lautsprechern in den Türen geschaltet. Hochwertige 2-Wege-Systeme besitzen jedoch eine separate Frequenzweiche, auch wird jedes Chassis einzeln angesteuert. Zieht man also für die neuen Hochtöner durchs Amaturenbrett neue Kabel, kann man die vorhandene Verkabelung vorne für die Bässe in den Türen nutzen.
Fazit
Den Aufwand hinter den beschriebenen Arbeiten sollte man nicht unterschätzen. Mit dem Ergebnis bin ich nun aber mehr als zufrieden. Wirklich sämtliche Störgeräusche von den Seitenverkleidungen wurden eliminiert. Himmlische Ruhe!
Als Nebeneffekt fallen die verstärtkten Seitentüren nun so satt ins Schloss wie bei einer Oberklasselimousine. Auch schirmen die Türen die Aussengeräusche nun deutlich besser ab.
Bilder gibt es auch dazu, aber die konnte ich irgendwie nicht hier einfügen. Mal schauen ob ich die später noch einfügen kann. Ansonsten kann ich die auch bei Bedarf direkt versenden.
In dem Sinne viel Spaß beim Basteln: Machs mit, machs nach, machs besser. Leider weiß ich nicht mehr wer das mal gesagt hat. Hört sich nach einer alten Heimwerkersendung an.

Gruß Thomas